2023-08-30

Roco stellt E-Lok mit zwei Gesichtern vor

 

Selten wird die Geschichte einer Lok so detailgetreu als Modell umgesetzt. Die E-Lok 1142 685 hat nämlich zwei Gesichter.

Hier das alte Gesicht...

Hier das alte Gesicht...

Am 26. Februar 2002 fuhr auf der Pottendorfer Linie in Wampersdorf ein aus 28 Wagen bestehender Güterzug  mit der ÖBB-Lok 1142 685 auf eine mit 21 Lastwagen beladenen Rollende Landstraße auf. Nach diesem Zusammenprall wurde die 1142 685 wieder instand gesetzt. Dabei erhielt die Front am Führerstand 2 die damals neuen, kleinen Stirnscheinwerfer mit daneben liegende Zugschlusslampen, einen größeren Verschieberhandgriff und unter den Fenstern liegende Handläufe. Auf der Seite des Führerstandes 1 befinden sich noch die großen unteren Stirnscheinwerfer, der kleinere Verschieberhandgriff und die Handläufe unter den Stirnfenstern, die bis zu den Führerhaustüren reichen. Auch die Blutorange Lackierung wurde beibehalten. Dieses Zwitterdasein blieb auch nach einer T5-Ausbesserung samt Neulackierung im Valousek-Design erhalten.

Von 1042 zu 1142

...und hier das neue

Zwischen 1969 und 1977 beschafften die ÖBB eine dem technischen Fortschritt entsprechend abgewandelte Reihe 1042.5 (Betriebsnummern 1042.531 bis 707) mit charakteristischen Dachaufbauten und gegenüber den zuvor gelieferten Loks umgedrehten Einholmstromabnehmern.

Die Montage der 1042.685 erfolgte bei Simmering-Graz-Pauker in Graz unter der Fabriknummer 72813/1976 während BBC die Federführung beim elektrischen Teil inne hatte. Die Lokomotive war in ihren ersten Einsatzjahren bei der Zugförderungsleitung Wien Süd beheimatet. In den 1990er Jahren wurde ab der Seriennummer 1042.531 ‒ unter anderen Umbauten ‒ eine Wendezugsteuerung eingebaut und in Reihe 1142 umgezeichnet.

Die Lokomotive war über Jahrzehnte vor allen Zuggattungen im Einsatz, nach dem Umbau zur 1142 685 auch vor Wendezügen und schweren Güterzügen in Mehrfachtraktion. Seit kurzem ist die Lok abgestellt und wird wohl bald den Weg des alten Eisens gehen.

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