2020-06-03

Otto Wagners Johannes Nepomuk Kapelle aus der Werkstatt Abraham

Das Architekturjuwel an den Stadtbahnbögen als H0-Modell

Das Fertigmodell der Johannes Nepomuk Kapelle wird von Modellbaumeister Abraham aus 100 3D-gedruckten Einzelteilen zusammengebaut.

H0-Modell der Johannes Nepomuk Kapelle

Das Original am Währinger Gürtel

Bedingt durch den Bau der Stadtbahn Gürtellinie musste eine von den ursprünglich 18 an den Toren des ehemaligen Linienwalls bestehenden Kapellen abgerissen werden. In unmittelbarer Nähe dieser dem Hl. Nepomuk geweihten Linienkapelle wurde 1895 bis 1897 von Otto Wagner als Ersatz die Johannes Nepomuk Kapelle neben dem Stadtbahnbogen 115 am inneren Währinger Gürtel errichtet. Schließlich soll man es sich mit Schutzheiligen nicht verscherzen.

Die Grundrissform der im sezessionistischen Stil erbauten Kapelle entspricht einem griechischen Kreuz mit vier gleich langen Seiten. Der Zentralbau trägt eine kreisrunde Kuppel. Zahlreiche Dekorelemente sind durch den Jugendstil geprägt.

Die Kapelle wurde nach dem 2. Weltkrieg geschlossen. Ab den 1970er Jahren diente sie wieder ihrem ursprünglichen Zweck als katholische Kirche. Ende der 1990er Jahre wurde sie renoviert und steht heute unter Denkmalschutz. Es finden regelmäßig Gottesdienste und auch andere kulturelle Veranstaltungen statt. (www.johanneskapelle.at)

Vom Vorbild zum Modell

Modellbaumeister G. Abraham hat nun ein maßstäbliches Modell (1 : 87, H0) vorgestellt. Die meisten Komponenten werden im 3D-Druck aus PLA hergestellt. Dabei besteht die Kapelle aus mehr als 100 unterschiedlichen Einzelteilen, die nach dem 3D-Druck weiterbearbeitet, zusammengebaut und farblich gestaltet werden. Auf Grund dieser Vielzahl an Einzelteilen und der teilweise schwierigen Weiterverarbeitung der Komponenten ist die Kapelle nur als Fertigmodell erhältlich.

Die Modellabmessungen betragen 138 x 162 mm in der Grundfläche bei einer Gesamthöhe von 205 mm. Wie im Original besticht das Modell mit sehr feinen Details wie etwa die Schmiedekunst des Eingangstors oder die stark stilisierte Darstellung des Gekreuzigten an der Dachlaterne.

Die Kapelle war auch für Otto Wagner so etwas wie ein Modell, nämlich für die später errichtete weltberühmte Kirche am Steinhof.